In dieser Woche veranstaltet die Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik gemeinsam mit der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland eine Lesereihe zum Thema Flucht und Vertreibung. Am gestrigen Montagabend fand im Kuppelsaal der Deutschen Botschaft in Prag die erste Veranstaltung dieser Reihe statt.
Die Themen Flucht und Vertreibung gehören zu den dunkelsten Kapiteln der deutsch-tschechischen Geschichte. Dass solche Tragödien nicht der Vergangenheit angehören, sondern von trauriger Aktualität sind, zeigen die Flüchtlingsströme des Jahres 2015 und der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der seit nunmehr einem Jahr Menschen dazu zwingt, aus Furcht um Leib und Leben ihre Heimat zu verlassen. Aus diesem Grund war es uns ein besonderes Anliegen, der Diskussion darüber Raum zu geben und mit Thomas Kreutzmann und Werner Sonne zwei ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet in Prag begrüßen zu dürfen. In ihrem Buch „Schuld und Leid – Das Trauma von Flucht und Vertreibung 1945-2022“ greifen die Autoren aktuelle Ereignisse auf und setzen sie in den Kontext sudetendeutscher Schicksale nach 1945. Ergänzt wurde ihre Expertise am gestrigen Abend durch die Diskussionsgäste Helena Válková, Justizministerin a. D. und Beauftragte für Menschenrechte a. D., und Matěj Spurný, Historiker und Gründungsmitglied des Vereins Antikomplex. Wir möchten uns ganz herzlich bei der Stiftung Verbundenheit, der Deutschen Botschaft in Prag und allen Teilnehmenden und Besuchern für den interessanten und überaus bereichernden Abend bedanken.
Ein ausführlicher Bericht findet sich im LandesEcho.