JUKON-Fotowettbewerb 2023
Deutsche Gräber in Tschechien
Friedhöfe sind Orte, die ganz unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Für die einen strahlen sie Ruhe und Trost aus, andere verbinden mit ihnen Abschied und Tod, von vielen werden sie im Alltag einfach übersehen. Auf jeden Fall aber sind sie Teil unserer Landschaften. Jede Stadt, jedes Dorf hat mindestens einen Friedhof. Grabsteine ragen als stumme Zeugen empor und erinnern an jene, die unsere Landschaften lange vor uns prägten und uns so hinterließen, wie wir sie heute vorfinden. Darüber hinaus zeugen sie vom ehemaligen Reichtum unserer Landschaften wie auch von der Bindung der Hinterbliebenen zu ihren Verstorbenen. Auf diese Weise entstanden nicht nur Orte der Erinnerung, sondern auch bedeutende Kulturdenkmäler, die bis heute von Angehörigen und Gemeinden gepflegt werden. Was aber, wenn es keine Angehörigen mehr gibt oder diese weit weg wohnen? Wenn sich niemand zuständig fühlt? Dieses Schicksal ereilte nach 1945 hunderte Friedhöfe und Gräber der deutschen Minderheit. Auch die tschechische Politik ist mittlerweile auf diese Thematik aufmerksam geworden. Jüngst wurden auf einer Konferenz im tschechischen Außenministerium Möglichkeiten erörtert, den Gemeinden bei der Pflege verlassener Gräber Richtlinien an die Hand zu geben. Auch wir wollen auf diese Problematik aufmerksam machen. Mit dem JUKON-Fotowettbewerb möchten wir euch dazu aufzurufen:
Seht euch bei euch zuhause in der Region um: Wo findet ihr Erinnerungsorte, wo gibt es Erhaltenswertes, was erzählen die alten Steine über euren Heimatort? Schickt uns eure Fotos und schreibt uns etwas über sie.
Unter allen Teilnehmern wählt eine Fachjury die gelungensten Beiträge aus. Eure Bilder werden dann im Rahmen einer Vernissage in Prag präsentiert. Wir freuen uns auf eure Fotos!